Dienstag, 2. Oktober 2007

Mit neuen Strassenkindern auf der Finca

Gestern gingen Sabine und ich begleitet von Sandra, einer Studentin, wieder auf die Plaza Rojas Pinilla, um die 3 Kinder mit denen wir uns verabredet hatten Duval, Diego und Juan-Carlos abzuholen. Ueberraschenderweise waren alle drei da, praesentierten uns stolz die Zettel mit dem Datum und Uhrzeit, welchen wir ihnen 3 Tage zuvor geschrieben hatten.
Wir sagten ihnen, dass sie keinen Klebstoff mitnehmen duerften und sie schmissen ihre Kleberflaschen sofort ohne Wiederspruch in den Muelleimer.
Das Problem war, dass es noch vier andere Kinder im selben Alter gab, die auch mitwollten. Da es uns nicht gelungen war ein Auto fuer den Transport zu organisieren, mussten wir den Bus nach Giradota nehmen.
Zuerst eversuchten wir aber die Kinder die uns auf unserem Weg zur Bushaltestelle Prado natuerlich auch begleiteten "abzuwimmeln" und damit zu vertroesten, dass sie am Freitag nochmals kommen sollen, um mit uns zu reden weil es ja noch 2-3 Plaetze fuer Kinder gibt. Wir konnten an diesem Tag aber nicht mehr al drei Kinder mitnehmen und versuchten ihnen das zu erklaeren. Verzweifelt klammerten sie sich an uns und behaupteten, dass wir ihnen am Freitag auch einen Zettel mit Terminen fuer die Finca geschrieben haetten.
Am Bus angekommen, versuchten wir die drei Kinder die wir ausgewaehlt hatten in den Bus zu schleusen, was aber nicht gelang, es kam zu einem Handgemenge und allle der Kinder enterten den Bus. Der Busfahrer fragte uns daraufhin, welche Kinder mitduerfen und wir zeigtem ihm die drei Kinder, woraufhin er die andern Kinder mehr oder weniger aus dem Bus pruegelte, die Tueren scloss und fluchtartig die Bushaltestelle verlies, waehrend uns die andern Kinder von draussen aufs uebelste beschimpften. Das war dann doch eine sehr krasse Situation. Wir muessen unbedingt schauen, das wir zum Transport ein Auto bekommen, weil wir so etwas nicht nochmal machen koennen.

Auf der Finca lief dann alles ziemlich gut fuer das erste Mal. Die Kinder durften reiten und sassen mit strahlenden Gesichtern auf den Pferden. Zusaetzlich hatten Sabine, Lisa und ich Kooperationsspiele vorbereitet, um die Strassenkindern mit den Kindern aus den Institutionen in Kontakt zu bringen, die sehr gut liefen und an denen sich Kinder, als auch Studentinnen begeistert beteilligten. Es fiel auf, dass Duvan sehr offen, war und auch ein wenig den Kontakt mit den anderen Kindern suchte. Die anderen beiden Kinder Juan-Carlos und Diego waren aber sehr reserviert und waren sehr einsilbig und schienen eingeschuechtert. Auf der Plaza Rojas Pinilla waren sie eigentlich sehr aufgeschlossen gewesen, auf der Finca ueberhaupt nicht.
Was die anderen Aktivitaeten Mathe und Spanisch Lernen anging, war es unmoeglich dei Strassenkinder daran zu beteilligen, sie streunten lieber ueber den Bauernhof, um sich die Tier anzuschauen und mit dem Hund zu spielen.
Danach brachten Sabine und Laura die 10 bis 13 jaehrigen Kinder wieder mit dem Bus nach Medellin zurueck auf die Strasse.
Ich hoffe, dass sie am Donnerstag wieder da sind und das wir bis dahin ein Auto zur Verfuegung gestellt bekommen, um die Kinder abzuholen.

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